Im Jahre 2015 haben sich 9 Naturfreunde des Kultur- und Verschönerungsvereins Thür zusammengefunden und eine Arbeitsgruppe Streuobstwiese gegründet. Ziel dieser Gruppe war die Anpflanzung von Obstbäumen in der Thürer Gemarkung “Auf dem Rabenberg”. Da Obstbäume ein Alter von ca. 80 Jahren erreichen, wurde diese Planung als nachhaltige Investition in die Zukunft gesehen, die vor allem der nachfolgenden Generation zugute kommen sollte. Weiteres Ziel war die Aufwertung des Landschaftsbildes und eine Verbesserung der Ökologie in der teilweise ausgeräumten Thürer Pellenzlandschaft.
Der Schwerpunkt der Anpflanzung sollte nicht in der Erzeugung einer größtmöglichen Obstmasse liegen, sondern in der Züchtung von alten seltenen Obstsorten, die unsere Vorfahren vor Jahrzehnten in der hiesigen Region kultiviert haben.
Die Gemeinde Thür erkannte die großen Vorteile, die eine Streuobstwiese für die Dorfbevölkerung mit sich bringt und unterstützte das Vorhaben indem sie am Rabenberg mehrere zusammenhängende Grundstücke mit einer Gesamtfläche von ca. 10.000 ha ankaufte. Dieser Standort ist besonders gut geeignet für den Anbau von Obstbäumen. Hier waren bereits früher viele Obstbäume vorhanden bevor diese dem großflächigen Ackerbau zum Opfer vielen.
Nach einer intensiven Planungsphase hat die Arbeitsgruppe im Herbst 2015 mit der Neuanpflanzung begonnen. Zunächst wurden 30 Obstbäume angepflanzt, im Februar 2016 kamen weitere 40 Bäume und im Herbst 2016 nochmals 12 Obstbäume hinzu.
Insgesamt sind heute am Rabenberg in Thür 82 Obstbäumen vorhanden.
Der Arbeitsgruppe ist es gelungen die Bevölkerung in das Projekt einzubinden. Die Idee zur Vergabe von Baumpatenschaften für einen Kostenbeitrag in Höhe von 45,00 € ist auf großes Interesse gestoßen, bereits kurze Zeit nach einer erfolgten Veröffentlichung haben sich für alle gepflanzten Bäume Baumpaten gefunden.
Zur Anlegung der Streuobstwiese am Rabenberg wurden 82 Obstbäume gepflanzt:
63 Apfelbäume,
6 Birnbäume,
1 Pflaumenbaum,
4 Zwetschgenbäume,
5 Mirabellenbäume,
3 Kirschbäume.
Bei der Baumauswahl wurde auf eine große Sortenvielfalt geachtet. 68 unterschiedliche Obstsorten wurden angepflanzt.
10 Apfelbäume wurden angepflanzt, deren Vorkommen in unserer Region nur in Kottenheim bekannt ist, die sogenannten Kottenheimer Sorten.
Nach der erfolgten Anpflanzung ist eine intensive Pflege der Jungbäume erforderlich:
- Pflege der Wiesenfläche zwischen den Obstbäumen
- Intensive Bewässerung der Jungbäume während der Anwachsphase
- Freihalten der Baumscheiben von Unkraut und sonstigem Unterwuchs
- Baumschnitt, in den ersten Jahren ein sogenannter Erziehungsschnitt
- Düngung
- Bekämpfung von Schädlingen
Größter Feind der Jungbäume sind Wühlmäuse. Zur Bekämpfung dieser Schädlinge durch natürliche Feinde haben Mitarbeiter der Seniorenwerkstatt des Kulturvereins Sitzstangen für Greifvögel angebracht.
Pflanzaktion am 07.11.2015, 33 Bäume wurden gepflanzt, viele Thürer Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich an der Aktion. Nach der Arbeit stärkte sich die Arbeitsgruppe in der Dorfscheune.
Vom Rabenberg hat man einen wunderschönen Blick auf Thür. Ein Bank, aufgestellt von der Thürer Seniorenwerkstatt lädt zum Verweilen ein.
Das Bild oben zeigt die Anordnung der einzelnen Bäme auf dem Rabenberg. Die Baumsorten und die Baumpaten können in der Tabelle unten ermittelt werden.
Der Kultur- und Verschönerungsverein (KVV) Thür wurde von der Westnetz AG mit dem diesjährigen Klimaschutzpreis - für herausragende Natur und Umweltschutzprojekte - ausgezeichnet. Insgesamt neun Projekte im Landkreis Mayen-Koblenz haben diese Auszeichnung erhalten.
In einer kleinen Feierstunde im Verwaltungsgebäude der Westenergie AG hat Regionalmanager Fabian Vocktmann die Projekte gewürdigt und die Urkunden für die Preisträger überreicht.
Zwei Vertreter des KVV Thür nahmen am 04.12.2023 die Auszeichnung im Wert von 500,00 € für das Thürer Streuobstwiesen - Projekt entgegen, auch der Ortsbürgermeister, Lukas Ellerich, war hierbei anwesend.
Mit dieser Auszeichnung wurde das Engagement der Arbeitsgruppe Streuobstwiese im KVV für die nachhaltige Gestaltung der Kulturlandschaft gewürdigt.
In den Jahren 2015 bis 2019 hatte die Arbeitsgruppe insgesamt 84 Obstbäume mit alten regionaltypischen Sorten auf einem von der Ortsgemeinde Thür zur Verfügung gestellten Grundstück am Rabenberg gepflanzt. Seither haben sich Vereinsmitglieder um die jährlich anfallenden Pflege- und Entwicklungsarbeiten in der Obstanlage gekümmert.
Ziel dieses Projektes ist eine naturnahe Landschaftsgestaltung sowie die Erhaltung alter Obstsorten, die auch den nachfolgenden Generationen zugutekommen soll.
Die gepflanzten hochstämmigen Obstbäume haben sich mittlerweile prächtig entwickelt. An einzelnen Bäumen wurden Nistkästen angebracht, die den Vögeln ausreichend Brutmöglichkeiten bieten sollen. Als wichtige Ergänzung zu dem naturnahen Obstgarten ist noch eine große Blumen- und Kräuterwiese mit gebietstypischem Saatgut geplant. Hierfür hat die Gemeinde ein oberhalb angrenzendes Grundstück in der Größe von einem Hektar erworben. Mit dieser “Bienenweide” soll ein weiterer naturnaher Lebensraum für Insekten, Schmetterlinge und Vögel geschaffen werden.
Auf dem Bild von links nach rechts: Ortsbürgermeister Lukas Ellerich, 1.Vorsitzender Johannes Schneider, 2.Vorsitzender Leo Oster, Regionalmanager Fabian Vocktmann. (Foto: Martina Fischer)
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